„Museen spiegeln zirkulierende Geschichtsbilder und Werte der gesellschaftlichen Eliten wieder, die sich ihrer als Repräsentationsorte bedienen. Verschleiert wird dies jedoch, indem Museen gleichzeitig als der gesamten Gesellschaft verpflichtete Orte des ‚kulturellen Erbes‘ gelten. Auf einen solchen ‚demokratischen Anspruch‘ berufen sich verschiedene marginalisierte Gruppen, wenn sie ihren Einschluß in die Repräsentation einfordern und in diesem ‚magischen‘ Ort repräsentiert sein wollen. Zwar haftet den Museen das Image der wissenschaftlich-rationalen Institution an, doch handelt es sich dabei vielmehr um Orte der Selbstbespiegelung und der mythisch-rituellen Selbstvergewisserung von sozialen Gruppen.“
Hauer, Gerlinde; Muttenthaler, Roswitha; Schober, Anna; Wonisch, Regina: Das inszenierte Geschlecht. Feministische Strategien im Museum. Wien / Köln / Weimar 1997, S. 17.
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