Für das einsame Wesen Mensch kann nichts wertlos sein, deshalb darf es nichts wirklich aufgeben: Wie zur bewußten Mahnung daran baut er für ausgesucht Abgelebtes Museen. Erst dieses Medium weist als dauerhaft aus, was doch eigentlich willkürlich zusammengetragener Abfall ist. Den meisten Sammlungen liegt gar keine konsistente Theorie zugrunde, die museale Inszenierung dient vielmehr dazu, die Arbitrarität ihrer Ordnungen zu überspielen. Die Magazine und Depots sind Müllhalden der Museen selbst: Orte unseres kollektiven (und schlechten) Gedächtnisses, Verschiebestätten.
Wolfgang Ernst
© museumdenken