Beispiele hierfür findet man ausreichend im Museumsshop etwa vom Victoria & Albert Museum, wo das Kunstgewerbe des viktorianischen Zeitalters gnadenlos vermarktet wird.
Im Kaufhaus oder Versand gibt es fast überall die amerikanischen Kitchen-Aid-Maschinen, Stromlinientoaster oder Trichtergrammophone, welche innen mit CD-Player ausgestattet sind. Die Oldtimer- und Replika-Ästhetik verschönt die Warenwelt auch im Museumsshop. Die vielen Retro-Trends gehören zu einer komplexen Trendwelt, die mit vielfältigen Produkten zum "großen Heimweh" beiträgt.
Hier formiert sich, wie auch die Konjunktur von Ausstellung und Museum demonstriert, eine Gegenbewegung zu den Phänomenen der sogenannten Virtualisierung, Entkörperlichung, Enträumlichung, Entzeitlichung etc. Die nostalgische Sehnsucht richtet sich auf Qualitäten wie authentisch, handwerklich, patiniert, glaubwürdig, denn wir wollen Bewährtes, Rührendes, Historisiertes, Verklärtes.
Matthias Horx
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