Die Unberührbarkeit der Gegenstände, die feierliche Stille, die sich des Besuchers bemächtigt, der asketische Puritanismus der spärlichen und unkomfortablen Ausstattung, die quasi prinzipielle Ablehnung jeder Art von Didaktik, die grandiose Feierlichkeit des Dekors und Dekorums, Säulen, weiträumige Galerien, verzierte Decken, monumentale Treppen innen wie außen, all das hat den Anschein, als solle es daran gemahnen, daß der Übetritt aus der Welt des Profanen in die des Heiligen eine, wie Durkheim sagt, »wahre Metamorphose« voraussetzt, eine radikale Bekehrung der Gemüter, daß die Kontaktnahme der beiden Welten »stets aus sich selbst heraus eine delikate Sache ist, die Vorsichtsmaßregeln und eine mehr oder weniger komplizierte Initiation erfordert«, ja daß sie »nicht einmal möglich ist, ohne daß das Profane seine spezifischen Merkmale verlöre, ohne daß es selbst in gewisser Weise und in gewissem Grade geheiligt würde.
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