Britische Tate-Gallerien überlegen Verkauf von Beständen: Die britischen Tate-Galerien überlegen erstmals seit 50 Jahren den Verkauf von Exponaten aus ihrer riesigen Sammlung. Damit soll nach Presseberichten heute der Ankauf neuer Exponate zeitgenössischer Künstler finanziert werden. Tate-Direktor Nicholas Serota erklärte: "Die Öffentlichkeit erwartet, dass die bedeutendsten britischen Künstler angemessen bei uns vertreten sind. Aber wir sind dazu nicht in der Lage."
Der Hauptgrund dafür ist, dass die vier Tate-Galerien (Tate Britain, Tate Modern, Tate St. Ives und Tate Liverpool) mit den auf dem Kunstmarkt üblichen Preisen nicht mithalten können. Zwar ziehen die Museen jedes Jahr Millionen Besucher an, doch schlägt sich das finanziell kaum zu Buche.
Da der Eintritt in die regulären Sammlungen frei ist, sind die Tate-Galerien zunehmend auf Stiftungen und Spenden angewiesen. Die staatliche Unterstützung reicht kaum für den Erhalt der Bestände und Gebäude. Der Verkauf von Beständen ist für Tate allerdings mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Nach einem Gesetz aus dem Jahr 1992 ist das nur in Ausnahmefällen möglich. Die einmalige historische Sammlung hingegen soll unangetastet bleiben. "Wir werden nicht einen Turner verkaufen, um einen Hirst zu erwerben", sagte Serota.
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