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Berühren verboten

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Berühren verboten

LIEBE BESUCHER!

Wir bitten Sie, die Kunstwerke nicht zu berühren.
Wir hoffen, daß auch kommende Generationen die hier ausgestellten Exponate genießen können - im bestmöglichen Zustand.
Kunstwerke sind besonders empfindlich und können durch bloßes Angreifen unwiederbringlich zerstört werden. Es ist eine traurige Tatsache, daß die meisten Schäden durch unachtsame Berührungen verursacht werden.
Auf den ersten Blick mag es harmlos erscheinen, die Hand leicht über die Oberfläche eines Gemäldes streichen zu lassen. Wenn aber hunderte Besucher einer Ausstellung dasselbe tun, wird das Werk ruiniert.
Auch Skulpturen sind nicht so massiv und widerstandsfähig wie sie aussehen. Die Haut des Menschen hinterläßt fast nicht wahrnehmbare Spuren von Feuchtigkeit; Schmutz und Fett, die die Oberfläche einer Bronze zerstören oder Stahl rosten lassen.
Eine achtlose Geste kann eine Arbeit aus Gips oder Glas zerbrechen oder völlig vernichten.
Um zu vermeiden, daß jemand hinterrücks in einem Gemälde anstreift oder durch Unachtsamkeit ein Werk umstößt, ersuchen wir Sie auch, große Taschen und Rucksäcke an der Garderobe abzugeben,
Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Mithilfe, Kunstobjekte auch für die Zukunft zu erhalten.

KUNSTHALLE Wien (1998)


Ein Gegenstand in einer Museumsvitrine muß die der Natur entfremdete Existenz eines Tieres im Zoo ertragen. In einem Museum stirbt der Gegenstand - An Erstickung und den starren Blicken des Publikums -, während der Privatbesitz dem Besitzer das Recht und die Notwendigkeit der Berührung zugesteht. So wie ein kleines Kind die Hand ausstreckt, um das Ding, das es benennt, zu ergreifen, so stellt der leidenschaftliche Sammler, das Auge im Einklang mit seiner Hand, für den Gegenstand die lebensspendende Berührung seines Herstellers wieder her. Der Feind des Sammlers ist der Museumskurator. Im Idealfall sollten Museen alle fünfzig Jahre geplündert und ihre Sammlungen wieder in Umlauf gebracht werden...

Bruce Chatwin 

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Danke für deinen konstruktiven Kommentar

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