Die Analyse von Ausstellungen ist bei der Beantwortung der Frage nach der Funkion von Ausstellungen und Museen in unserer Gesellschaft eine zwar wichtige, aber selten genutzte Praktik, wenn es darum geht, deren gesellschaftliche wie kulturelle Rolle zu bestimmen. Grund dafür ist der Mangel an fundierter, dem Medium Ausstellung und der Institution Museum gerecht werdender Auseinandersetzung sowie die dann selten stattfindende Übertragung der Erkenntnisse in die kuratorische und gestalterische Praxis.
Wie alle kulturellen Manifestationen basieren Ausstellungen auf ihren eigenen Spezifika, um visuell basierte Erzählungen und Bedeutungen anzubieten und Wahrnehmung zu strukturieren – auch jenseits ihrer Vielfalt in Bezug auf Orte, Inhalte, Formen und Zugänge. Analyse bedeutet in diesem Kontext, die jeweils gewählten Exponate und Ausstellungsmittel in ihren Deutungsangeboten zuerkennen, zu interpretieren und zu reflektieren. Eine solche Analyse schafft eine fundierte Basis, um nachvollziehbar und argumentativ über eine Ausstellung zu reden, mediengerechte Kritik zu üben und die eigene kuratorische und gestalterische Praxis sowie das Medium Ausstellung selbstkritisch zu hinterfragen. Mit Beiträgen, Hinweisen und Veranstaltungen möchte museumdenken sich dem Thema Ausstellungsanalyse nähern und explizit nach dem Status quo, aber auch nach Optimierungsmöglichkeiten und einer mehrperspektivischen Zukunft dieser Disziplin fragen.
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